Die Welt, in der wir leben und arbeiten ist fluider geworden. Veränderungen passieren so schnell, dass wir kaum noch auf festem Untergrund bauen können. In der Vergangenheit wurden die meisten Unternehmen noch gebaut: Ein Industriebetrieb baute zum Beispiel eine Fabrik und diese sollte dann einige Jahrzehnte stehen und werken. Heute haben die wertvollsten Unternehmen vergleichsweise wenig fixe Assets/Anlagevermögen. Wichtiger wurden aktuelle Ideen, das Zusammenbringen und Vernetzen von Ressourcen und ständige Anpassung. Wenn wir eine Metapher für die aktuelle Führungskraft suchen, dann sollten wir mit dem Untergrund starten. Hierfür passt heute Wasser oder Luft besser als fester Boden. Insbesondere die Wellen, die an einen Strand branden, eignen sich als Vergleich für die Wellen der Disruption, die von technologischem Fortschritt in Kombination mit neuen Ideen ausgehen.

 

Wellen statt fester Untergrund

 

Diese Wellen entstehen meist weit weg, kommen dann oftmals in nur kurzfristig vorhersehbarer Größe an die Küste und können eine Bedrohung oder die Chance auf ein Surfvergnügen darstellen. Der erfahrene Surfer beobachtet die Wellen und sucht sich die für ihn passenden raus. Sind die Wellen nicht kräftig genug, lässt sich nicht so viel damit anfangen. Übersteigt die Wellenstärke die Fähigkeiten des Surfers, bleibt er den Wellen lieber ferne.

Wellen der Disruption

Wie bei Wellen, lassen sich auch bei Veränderungen in der digitalen Zeit, deren Ausmaß erst kurzfristig erkennen. Ein erfahrener Surfer beobachtet daher erst die Wellen und sucht dann die Passende für ihn aus.

 

Die Führungskraft in der digitalen Transformation ist gut beraten, die heranrollenden Wellen der Veränderung im Blick zu behalten. Viele Unternehmen gehen unter, weil sie die Veränderungen, die oftmals von recht unerwarteter Seite kommen, ignorieren oder zu spät realisieren. Andere nehmen die Chancen und das kreative Potenzial von Veränderungen wahr und sind oftmals selber überrascht welche ungeahnten Möglichkeiten sich da auf einmal auftun.

Jetzt brauchen die agile Führungskraft und unser Surfer noch die richtigen Werkzeuge, die relevanten Fähigkeiten und eine passende Haltung.

 

Das Surfboard – Werkzeug agiler Führung

 

Als Werkzeug braucht der Surfer im Wesentlichen nur das für ihn passende Board. Die materielle Eintrittshürde in diesen Sport ist niedrig. Aber das gilt auch für die digitale Wirtschaft. Viele der heute größten Silicon-Valley-Unternehmen wurden von Studenten mit wenig Eigenkapital gegründet. Die agile Führungskraft hat eine Vielzahl an Tools zur Verfügung. Wir haben die wichtigsten Werkzeuge für relevante Anwendungen in einem vergangenen Blog schon herausgearbeitet.

Surfboard in der Disruption

Die materielle Eintrittshürde beim Surfen ist gering – ein Surfboard reicht aus. Ebenso wurden viele – heute erfolgreiche Unternehmen – von Studenten mit wenig Start-und Eigenkapital gegründet.

Die dazugehörigen Fähigkeiten wollen entwickelt werden. Beim Surfer besteht die Hauptfähigkeit darin, auf bewegtem Untergrund Gleichgewicht halten zu können. Dieses Gleichgewicht lässt sich nur durch ständige Ausgleichsbewegungen erzielen. Das geht rein kognitiv schwer. Der Surfer entwickelt seinen Gleichgewichtssinn durch viel Übung. Auch bei der agilen Führungskraft besteht die Hauptfähigkeit darin, auf die vielen und schnellen Änderungen zeitnah und adäquat reagieren zu können, um auf Erfolgslinie bleiben zu können. Das schafft er alleine schwer, daher braucht er noch zusätzlich Zusammenarbeitsfähigkeiten wie z.B. Visualisieren und Transparenz schaffen.

 

Haltung und Skillset

 

Meisterschaft erlangen beide nur, wenn sie kreatives Potenzial erschließen können.

Noch wichtiger als Toolset und Skillset ist das passende Mindset: Der Disruption-Surfer sieht Veränderung als Chance, agiert mit anderen auf Augenhöhe und mit viel Offenheit. Auch wenn die Disruptionswellen für viele bedrohlich aussehen, sagt sich der Disruptionssurfer mit Glanz in den Augen: „Wow, diese Welle nehme ich“.

Beitrag von Mag. Gunther Fürstberger, CEO von MDI Management Development International.

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