Erfolgreich verhandeln mit dem 18ten Kamel - Eine Geschichte zur Inspiration

Vor Kurzem habe ich in einem Webinar über erfolgreiches Verhandeln eine Geschichte gehört, an die ich seither immer und immer wieder denken musste. So einfach und doch so unerwartet und ein Stück weit unbegreiflich. Es geht darin um einen Vater, seine Söhne und 17 Kamele. Als Inspiration diesen Montag eine Geschichte über unerwartete Möglichkeiten und Lösungen.

 

Ein alter Vater macht Pläne

Es war einmal ein alter, grauhaariger Mann, der schon viele Jahre auf dieser Erde verbracht hatte. Um die Angelegenheiten nach seinem Tod zu regeln, entschloss er sich deshalb eines Tages, seinen letzten Willen zu Papier zu bringen. Er war nicht reich, hatte aber 17 Kamele, die ihm immer treue Dienste erwiesen hatten und die er deshalb an seine braven Söhne weitergeben wollte. Dabei dachte er an folgenden Verteilungsschlüssel:

Sein ältester Sohn hatte eine Frau und zwei Kinder zu versorgen und sollte deshalb die Hälfte seiner Kamele bekommen.
Sein zweit-ältester Sohn hatte sich eben mit seiner bildschönen Frau im nächsten Dorf niedergelassen, er sollte ein Drittel der Kamele bekommen.
Sein jüngster Sohn war erst 16 Jahre alt und noch ungebunden, aber auch er sollte für die Zukunft gerüstet sein und ein Neuntel der Kamele bekommen.

 

Drei Söhne streiten

Als der Vater schließlich verstarb, waren die Söhne tieftraurig. Sie beschlossen, den letzten Willen des Vaters zu respektieren und die Kamele aufzuteilen, wie er es gewollt hatte. Auf das Ergebnis waren sie allerdings nicht vorbereitet.

Die Hälfte von 17 Kamelen sind 8 Kamele und ein halbes.
Ein Drittel von 17 Kamelen sind 5 Kamele und zwei Drittel von einem Kamel.
Ein Neuntel von 17 Kamelen sind nur ein ganzes Kamel und 8 Neuntel von einem weiteren.

Dass das eine mehr als unbefriedigende Lösung war, liegt auf der Hand. Was sollte man denn mit den Teilen der Kamele anfangen? Alle drei fragten sich, wie ihr Vater nur so einen groben Fehler in seinem Testament machen konnte. Er musste wohl ziemlich schlecht in Mathematik gewesen sein!

Es kam wie es kommen musste, die Brüder begannen zu diskutieren und zu streiten, wer nun wie viele Kamele bekommen sollte und alles endete in einer fürchterlichen Prügelei.

 

Ein weiser Mann schafft das Unmögliche

Irgendwann hörten sie von einem weisen Mann in der Gegend und fragten ihn um Rat. Anstatt auf die unterschiedlichen Positionen der Brüder einzugehen, fragte er sie, was denn ihr wirkliches Interesse in der Sache sei. „Wir wollen keine unbrauchbaren Teilstücke von Kamelen sondern ganze, die wir nutzen können. Und wir wollen den Willen unseres geliebten Vaters befolgen.“

Der alte Mann dachte kurz nach und bot dann sein eigenes Kamel zusätzlich zu den 17 Kamelen des alten Vaters an. Daraufhin teilten Sie die Kamele erneut.

Die Hälfte von 18 Kamelen machte 9 für den ältesten Sohn.
Ein Drittel von 18 Kamelen machte 6 für den zweit-ältesten Sohn.
Und mit einem Neuntel von 18 blieben dann noch 2 Kamele für den Jüngsten der drei.

Aber Moment: 9 + 6 + 2= 17! Wo war das 18. Kamel geblieben?

Richtig, es war noch da für den weisen Mann, der damit das Problem gelöst hatte und sein eigenes Kamel wieder zurück nahm.

 

Fazit

Auch in den härtesten Verhandlungen gibt es Auswege und Lösungen, die auf den ersten Blick vielleicht nicht zu sehen sind. Es lohnt sich aber, nach ihnen zu suchen, denn das ist erfolgreiches Win-Win-Verhandeln.

 

=> Vielen Dank an MDI Trainer Vladimir Novac für diese inspirierende Geschichte. 🙂

 

Verwandte Artikel:

Pin It on Pinterest

Share This